Strom muss fließen

13.07.2022
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Beim Automobilwoche-Kongress im Oktober treten wie jedes Jahr ausgewählte Start-ups zum Pitch an. Diese stellen wir in einer Serie vor: Pionix entwickelt Software für einen reibungslosen Ladevorgang.

E-Autofahrer wissen Bescheid. Wenn mal dringend eine Ladesäule gebraucht wird, dann ist diese nicht selten wegen eines Defekts außer Betrieb. Die Statistik bestätigt dieses subjektive Gefühl. In Deutschland ist nach einer Erhebung im Durchschnitt jede zehnte Ladesäule nicht funktionsfähig, in den USA ist es sogar jede vierte. „Grund dafür ist in aller Regel die Software“, sagt Benjamin Mosler, einer der Gründer des Start-ups Pionix. Meist klappe das Zusammenspiel der unterschiedlichen Software-Komponenten nicht, oder Hardware-Defekte würden nicht richtig erkannt.

Genau hier setzt das Unternehmen mit Sitz in Bad Schönborn zwischen Karlsruhe und Heidelberg an. Mit einer frei zugänglichen Lösung auf Basis von Linux soll gewährleistet sein, dass die Schnittstellen zwischen Auto, Ladesäule und Energienetz sowie Abrechnungssoftware reibungslos kommunizieren können und Ausfälle minimiert werden. Auch neue Funktionen wie etwa die Einbeziehung einer Photovoltaikanlage in den Ladeprozess oder die Netzeinspeisung von Energie über die Autobatterie lassen sich über den Software-Stack „EVerest“ problemlos integrieren. Tauchen Probleme auf, können diese direkt von der Tech-Community angegangen und in kurzer Zeit korrigiert werden.

Fünf Gründer und 15 Mitarbeiter

Neben einem sicheren Betrieb können auf diese Weise auch Neuerungen schneller aufgespielt werden. Mosler geht davon aus, dass bis zu 55 Prozent der Entwicklungs- und Wartungskosten eingespart werden können. Die Innovationstempo vervielfache sich. Die Linux-Stiftung, die sich die Verbreitung von Open Source auf die Fahnen geschrieben hat, wählte Pionix als eines von 13 Projekten von Bedeutung aus. „Wir wollen das Android der E-Mobilität werden“, sagt Mosler selbstbewusst. Letztlich gehe es darum, den Ladeprozess optimal zu managen.

Pionix startete im Februar vergangenen Jahres. Die fünf Gründer, zu denen neben Benjamin Mosler Johanna Claussen, Cornelius Claussen, Falko Tappen und Marco Möller zählen, sind alle zwischen Anfang 30 und Mitte 40 Jahre alt und kennen sich zum Teil schon vom Spielplatz oder aus gemeinsamen Zeiten an der Hochschule. Hinzu kommen 15 Mitarbeiter. Beratend zur Seite steht ihnen Peter Mertens, ehemaliger Audi-Entwicklungsvorstand und Start-up-Investor.

In fünf Jahren 100.000 Nutzer als Ziel

Außerdem haben die fünf Freunde schon Geschäftserfahrung und erste Erfolge vorzuweisen. Ein von ihnen früher gegründetes Drohnen-Start-up konnten sie im Jahr 2015 erfolgreich an den Chip-Giganten Intel verkaufen. Das eingenommene Geld dient nun unter anderem als Startkapital für Pionix. Dazu läuft eine Finanzierungsrunde, an deren Ende ein siebenstelliger Betrag hinzukommen soll.

Geld verdienen will Pionix neben der Lizenzierung der Software und kommerziellen Betreuung für Unternehmenskunden auch mit der Integration von EVerest in bestehende Systeme. Instandhaltung und regelmäßige Updates gehören ebenfalls zum Portfolio. In den kommenden fünf Jahren soll die Software in mindestens zehn Ländern verbreitet sein und mehr als 100.000 aktive Nutzer haben.

Als Kunden hat Pionix alle Beteiligten der Ladeinfrastruktur im Blick – vom Wallbox-Hersteller bis zum Energieversorger. Man befinde sich mit mehreren Unternehmen in der Anbanhnungsphase, heißt es. Mitte 2023 soll EVerest beim ersten großen Anbieter von Ladepunkten für die Serie zum Einsatz kommen.

Ein Original-Beitrag der Automobilwoche. Verfasser: Michael Gerster

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